Brunnenvergiftung, Evidenztaktik, bzw. Tabuisierung

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Bei der Brunnenvergiftung werden Standpunkte widerlegt, die noch gar nicht bezogen wurden. Der Manipulator „vergiftet“ also bereits im Vorfeld Argumente oder Argumentationsketten.

„Kein vernünftiger Mensch wird doch bei der aktuellen Umweltverschmutzung und Haushaltslage ernsthaft die Senkung der Mineralölsteuer fordern.“ „Wer sorgfältig die Fakten recherchiert hat, wird folgende Punkte bereits von vornherein als inakzeptabel und nicht durchführbar verworfen haben ...“

Wirst du auf diese Art und Weise manipuliert, so solltest du trotzdem selbstbewusst deine Position vertreten und die Manipulation zurückweisen.

„Herr Kremers, ich finde es schön, dass Sie hier bereits im Vorfeld Argumente kritisieren, die weder ich noch Herr Rimbach genannt haben. Es scheint mir, Sie hätten Angst, dass diese sehr wohl berechtigten Argumente in die Diskussion eingebracht werden. - Und ja, auch wenn Sie mich damit als Schwachkopf darstellen wollen, genau das halte ich für richtig, dass wir die Mittel von der Bibliothek auf das Forschungslabor umlagern. Dafür spricht vor allem ...“

Eine Spielart der Brunnenvergiftung ist die Evidenztaktik. Hierbei stellt der Manipulator bereits im Vorfeld bestimmte Argumente und Positionen als völlig richtig und selbstverständlich dar.

„Meine Damen und Herren, jedes kleine Kind weiß doch, dass ...“ „Es dürfte ja wohl allen Anwesenden klar sein, dass ...“ „Ohne Frage ist die von den Beratern vorgeschlagene Lösung die einzige gangbare Lösung unter den gegebenen Rahmenbedingungen.“

Bei der Tabuisierungstaktik wird von einer Autorität bereits im Vorfeld eine bestimmte Option oder Fragestellung als inakzeptabel oder indiskutabel abgestempelt.

„Nein, Maria, darüber diskutiere ich nicht mit dir.“ - „Wieso, denn nicht?“ - „Weil ich es sage.“

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