Interkultur

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Interkulturelle Kompetenz ist die Fähigkeit, mit Menschen anderer Kulturkreise erfolgreich zu agieren. Diese Eigenschaft wird im Rahmen der Globalisierung immer wichtiger.

Die Verschiedenartigkeit von Menschen und auch ihrer Kulturen macht den Mehrwert einer Gruppe aus.

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Inhaltsverzeichnis

Bildung und Qualifikation

Um Aufgaben effizient verteilen zu können, ist es wichtig, über die konkrete Qualifikation der Gruppenteilnehmer bescheid zu wissen. Diese Qualifikation lässt sich in akademische und berufliche Kompetenzen aufteilen. Du solltest dabei international differenzieren.

Die grundlegende Hochschulbildung ist in ganz Europa vergleichbar. Studierende werden auf die Arbeit nach dem Studium vorbereitet. Dafür gibt es theoretische Modelle (Universität) oder praktisch orientierte Ansätze (Fachhochschulen oder Berufsakademien). Ein Absolvent übt nach seiner Ausbildung in der Regel einen Beruf im Bereich seines Abschlusses aus.

In Nordamerika werden Studenten entweder sehr theoretisch oder außergewöhnlich praxisorientiert ausgebildet. Zudem spielt der Ruf einer Hochschule - anders als in Europa - eine große Rolle.

In Asien gibt es ebenfalls allgemein bildende Oberschulen, jedoch arbeitet kaum ein Student nach abgeschlossenem Studium in dem Bereich, in dem er sich ausbilden ließ. Die Ausbildung in einem speziellen Fachbereich erfolgt erst bei Antritt eines Berufes.

Es gibt internationale Standards zu den Abschlüssen Bachelor, Master und dem PhD (Doktorabschluss).

Kultur

Die Kultur hat einen großen Einfluss auf das Verhalten einer Person. Dieses vielschichtige Thema lässt sich in die Bereiche Tradition, Geschichte und Religion zerlegen.

Tradition

Tradition bezeichnet die Weitergabe von Sitten, Bräuchen, Meinungen, Werten, Normen und Glaubensvorstellungen. Der Stellenwert, den eine Person oder eine Gesellschaft Tradition beimisst, kann sehr unterschiedlich sein. Der Umgang mit verschiedenen Traditionen ist oft schwierig, da bestimmte Aktivitäten oder Argumentationen für einige Menschen selbstverständlich sind, während sie auf andere Menschen äußerst skurril wirken können. Du solltest abwägen, ob ein Befolgen anderer Traditionen sinnvoll ist. Traditionen solltest du nicht kritisieren, da so schnell große Probleme zwischen den Gruppenteilnehmern entstehen.

Geschichte

Zur Beurteilung der Geschichte einer Gesellschaft werden folgende Faktoren bewertet:

  1. Alter einer Gesellschaft
  2. Herkunft einer Gesellschaft
  3. Räumliche Isolation einer Gesellschaft
  4. Durchmischung der Gesellschaft
  5. Politische Strömungen
  6. Historische Ereignisse
  7. Alter einer Gesellschaft

Das Alter einer Gesellschaft bezeichnet den Zeitraum, in dem eine Gesellschaft schon besteht. In Israel und Australien gibt es zum Beispiel eine sehr junge Gesellschaft, was sich auch auf die Mitglieder dieser Gesellschaft auswirkt.

Herkunft einer Gesellschaft

Eine Gesellschaft hat oftmals ihren Ursprung in einer anderen Kultur. Zum Beispiel durch den Kolonialismus wurden die Länder wie Kolumbien, Chile und Argentinien von spanischem Einfluss geprägt.

Räumliche Isolation einer Gesellschaft

Auch die räumliche Isolation von Inselgesellschaften ist bei der geschichtlichen Betrachtung von Gesellschaften von Bedeutung

Durchmischung der Gesellschaft

Die Durchmischung verschiedener ethnischer Gruppen beeinflusst ebenfalls die Mitglieder einer Gesellschaft. Politische Strömungen und aktuelle Entwicklungen

Politische Strömungen haben einen bedeutenden Einfluss auf die Mitglieder. Als Beispiele sind hier Demokratie, Sozialismus, Markt- und Planwirtschaft zu nennen.

Historische Ereignisse

Auch historische Ereignisse haben zu den unterschiedlichsten Einstellungen geführt. Beispielsweise beeinflusst das Schuldverhältnis der beiden Weltkriege das Verhalten vieler Deutscher.

Religion

Christentum

Das Christentum ist mit zwei Milliarden Anhängern die größte Religion, wobei es verschiedene Ausprägungen gibt.

Sie wurde um das Jahr 0 in Palästina von Jesus Christus gegründet. Im 4. Jahrhundert wurde das Christentum Staatsreligion im Römischen Reich. Durch Kolonialisierung und Missionierung gibt es überall auf der Welt Christen.

Das Christentum ist eine monotheistische Religion, bei denen der Gott in folgenden drei Formen auftritt: als Vater, als Sohn und als heiliger Geist.

Die höchsten Normen der Christen sind die 10 Gebote:

  1. Verbot, eine andere Gottheit außer Gott zu verehren
  2. Verbot der Götzenanbetung
  3. Verbot, den Namen Gottes leichtfertig auszusprechen
  4. Beachtung des Sonntags
  5. Ehrung von Vater und Mutter
  6. Verbot zu töten
  7. Verbot des Ehebruches
  8. Verbot zu stehlen
  9. Verbot, falsches Zeugnis abzulegen
  10. Verbot, den Besitz oder die Frau eines Nachbarn zu begehren

Die wichtigsten christlichen Feiertage sind die Geburt von Jesus Christus (Weihnachten), die Auferstehung von Jesus (Ostern), Pfingsten und Aschermittwoch.

Judentum

Das Judentum ist die älteste monotheistische Weltreligion und Quelle von Christentum und Islam. Das Judentum ist die Religion des Staates Israel, jedoch gibt es überall auf der Welt Juden.

Im Judentum gibt es Gebote (Mizwot), die den Umgang zwischen Gott und dem Menschen regeln. Dabei besteht ein direkter Kontakt zu Gott - nicht etwa erst über einen Priester. Die Freiheit ist prägendes Element des Judentums und fordert ständig eine Entscheidung zwischen gutem Trieb (Jezer ha Tow) und bösem Trieb (Jezer Ha Ra). Ein Jude muss dreimal am Tag beten und trägt dazu als Zeichen des Respektes eine "Kippa", einen Umhang. Orthodoxe Juden tragen die Kippa auch außerhalb der Synagoge.

Jüdische Jungen erreichen mit 13 Jahren ihre religiöse und gesetzliche Mündigkeit in Form eines Festes ("Bar-Mitzwa"). Jüdische Mädchen haben ihre Bar-Mitzwa bereits mit 12 Jahren.

Traditionell dürfen Juden kein Schweinefleisch oder Fisch ohne Flossen oder ohne Schuppen essen. Auch Milch und Fleisch dürfen nicht zusammen verzehrt werden.

Wichtige jüdische Feiertage sind Passah, Schawuot, Sukkot, Rosch Haschana, Jom Kippur, Chanukka und Purim.

Islam

Der Islam wurde im 7. Jahrhundert gegründet und ist weltweit die zweitgrößte Religion. 70% aller Muslime leben in Asien. 25% leben in Afrika. Die anderen fünf Prozent verteilen sich auf die übrigen Kontinente.

Der Begründer des Islam Mohammed ist in Mekka geboren und erhielt angeblich Offenbarungen von Gott. Diese Offenbarungen wurden im "Koran" niedergeschrieben. Der Koran besteht aus 114 Abschnitten ("Suren").

Muslime haben fünf Pflichten, die oft auch als fünf Säulen des Islam bezeichnet werden:

  1. Shahada (Aufsagen des Glaubensbekenntnisses)
  2. Salat (Gebet fünfmal täglich, ab dem 12. Lebensjahr)
  3. Saum (Fasten während des Monats Ramadan)
  4. Zakat (Zahlen der Almosensteuer)
  5. Hadsch (Pilgerfahrt nach Mekka)

Ein Muslim darf keinen Alkohol trinken und kein Schweinefleisch essen.

Buddhismus

Der Buddhismus ist unter den vier größten Religionen der Welt die kleinste, aber älteste Religion. Sie wurde im 5. Jahrhundert v. Chr. vom Buddha Siddharta Gautama gegründet. Etwa 6% der Weltbevölkerung gehört dem Buddhismus an. Der Großteil davon lebt in Tibet, Bhutan, Thailand, Sri Lanka, Laos und Kambodscha.

Der Buddhismus bezieht sich auf alle Lebensbereiche und ist damit gleichzeitig auch ein Philosophie. Höchster Vertreter des Buddhismus ist der Dalai Lama.

In der buddhistischen Lehre gibt es vier "edle Wahrheiten":

  1. Es gibt Leiden.
  2. Es gibt einen Ursprung für das Leiden.
  3. Es gibt eine Auflösung des Leidens.
  4. Es gibt einen Weg, der aus dem Leiden herausführt. Die ist der achtfache Pfad.

Der achtfache Pfad ist wie folgt zusammengesetzt:

  1. rechte Sicht
  2. rechtes Denken
  3. rechte Sprache
  4. rechtes Handeln
  5. rechte Lebensweise
  6. rechte Hingabe
  7. rechte Achtsamkeit
  8. rechte Versenkung

Als Richtlinien gelten zusätzlich fünf Postulate: der Gewaltverzicht, der Verzicht auf Materielles, keine Begierden, Wahrhaftigkeit und keine Rauschmittel.

Durch konsequentes Befolgen des achtfachen Pfades lässt sich ein Ende des Leids herbeiführen. Diesen Zustand nennt man "Nirwana". Er ist das höchste Ziel eines jeden Buddhisten. Meditation hilft einem Buddhisten dieses Ziel zu erreichen.

Arbeit

Man unterscheidet weltweit grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Arbeitskulturen: der amerikanischen und der japanischen Arbeitskultur. Die Arbeitskultur in fast allen Ländern lässt sich einer der beiden Kulturen zuordnen.

Amerikanische Arbeitskultur

Bei der amerikanischen Arbeitskultur geht es um Leistung und Effizienz. Mitarbeiter werden als Ressourcen betrachtet. Mitarbeiter mit ausgeprägten fachlichen und sozialen Kompetenzen werden befördert, während Mitarbeiter mit mangelnden Kompetenzen gekündigt werden. Die Märkte sind frei. Sie sind geprägt von Angebot und Nachfrage. Diese Kultur herrscht in Europa und Nordamerika vor.

Japanische Arbeitskultur

Die japanische Arbeitskultur ist durch einen sehr traditionellen Umgang geprägt. Mitarbeiter werden meist ein Leben lang beschäftigt. Alle Angestellten und Kunden werden gleich behandelt. Bei der Entscheidungsfindung darf niemand überstimmt werden. Insolvente Unternehmen werden staatlich unterstützt. Etikette und Hierarchie werden als sehr wichtig angesehen. Diese Arbeitskultur herrscht in Asien vor.

Länderkunde

Im folgenden sollen konkrete regionsspezifische Besonderheiten geschildert werden. Dabei sollen die Regionen Nordamerika, Süd- und Mittelamerika und Asien behandelt werden.

Nordamerika

Mit Nordamerika meint man die Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada. Mexiko wird aufgrund der Sprache, Kultur und Tradition Mittelamerika zugeordnet.

Die nordamerikanische Gesellschaft ist recht homogen, wobei Amerikaner und Kanadier sich gerne voneinander abgrenzen. Patriotismus ist ein prägendes Element der amerikanischen Gesellschaft. Der durchschnittliche Amerikaner denkt, dass die USA das beste Wirtschaftssystem haben, politisch alles richtig machen und der Rest der Welt kleiner, unwichtiger und schlechter ist. Amerikanische Politik solltest du im Beisein von Amerikanern möglichst nicht kritisieren.

Bereits in der Schule wird die Rolle der USA als Weltbeherrscher und Retter vermittelt. Auf kritisches Denkvermögen und internationale Bildung wird im amerikanischen Bildungssystem nur wenig Wert gelegt. Häufig fehlt sogar ein generelles Grundverständnis für Anderes und Andere. Allerdings ist die schulische Bildung im Bereich der Naturwissenschaften sehr fortschrittlich. Auf Sport und berufliche Bildung wird besonders geachtet. Während in Europa also eher auf eine gute Allgemeinbildung geachtet wird, wird in Nordamerika eher versucht, direkt Fachbildung zu vermitteln und auf den Beruf vorzubereiten.

Viele gute Forscher arbeiten in den USA, da es dort gute Möglichkeiten für kostenintensive Forschung gibt.

Es wird sehr freundschaftlich gearbeitet. Vorgesetzte werden oft mit dem Vornamen angeredet. Es gibt jedoch einen harten Arbeitsmarkt. Kündigungen werden beispielsweise sofort wirksam.

Bewerbungen haben ohne persönliches Foto zu bleiben, weil man Diskriminierungen aufgrund von Hautfarbe etc. vermeiden möchte. Neue Mitarbeiter werden in einem stundenlangen Vortrag über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz aufgeklärt. Auch wiederholtes Entschuldigen ist üblich.

Amerikaner lassen sich oft durch Auftreten, Mode, Präsentation und Statussymbole beeindrucken.

Englisch ist in Nordamerika unverzichtbar. Jedoch wird auch ein schwaches Englisch gleich mit großer Begeisterung aufgenommen.

Süd- und Mittelamerika

Die Regionen in Süd- und Mittelamerika sind größtenteils ehemalige spanische und portugiesische Kolonien. Viele Fühl-, Denk- und Verhaltensmuster dieser Region sind auch heute noch von den ehemaligen Kolonialmächten geprägt. Da viele Leute kein Englisch sprechen, sind Spanisch und Portugiesisch sehr wichtig.

Ein Großteil der ansässigen Länder ist vollkommen vom Tourismus abhängig. Oft gibt es gerade in diesen Regionen sehr günstige Arbeitskräfte, was sie zu einem hervorragenden Industriestandort macht. In den Führungsetagen dieser Region findet man den amerikanischen Führungsstil wieder.

In Süd- und Mittelamerika finden viele Aktivitäten im Freien unter Präsenz von Mitmenschen statt. Auch diese Tatsache hat die Region bis heute geprägt. Die Menschen gehen äußerst herzlich miteinander um. Dies gilt besonders für Menschen, die einer anderen Kultur entstammen. Zur Begrüßung umarmt und küsst man sich, auch wenn man sich noch nicht so gut kennt. Eine ungezwungene Arbeitsweise ist hier üblich.

Die Bildung ist gemessen an europäischen Maßstäben sehr schlecht.

Der Großteil der Bevölkerung hat einen katholisch-christlichen Glauben.

Asien

Die wirtschaftliche Gesellschaft in Asien ist zweigeteilt: Zunächst gibt es die konservative Hälfte. Sie ist stark von Tradition geprägt. Die andere Hälfte stammt aus der Finanzbranche und den exportierenden Industrien. Sie arbeitet extrem effizient.

Die asiatische Schule ist hart und liegt vom Anspruch über dem europäischen und amerikanischen Niveau. In Asien werden Studenten nicht auf einen Beruf vorbereitet. Ein Arbeitgeber muss den Studenten dann mehrere Jahre ausbilden.

Asiatische Führungskräfte sind selten fachlich besonders qualifiziert. Sie versuchen vielmehr die Beziehungen zwischen Unternehmen und Geschäftspartnern einzuschätzen und zu verbessern.

Du solltest dich bemühen, möglichst konkrete Aufgabenstellungen an einen Asiaten zu delegieren. Diese werden in der Regel schneller und besser erledigt.

Ein geschäftliches Treffen beginnt immer mit einer Vorstellungsprozedur. Es werden Visitenkarten ausgetauscht und genau gemustert. Zur Vorstellung verbeugt man sich. Auf Smalltalk wird weitestgehend verzichtet.

Personen aus anderen Kulturen spricht man aufgrund der schlechten Englischkenntnisse und allgemeinen Schüchternheit selten an.

Persönliche Werkzeuge