Trainingslehre

Aus Brainstorm Wiki

Wechseln zu: Navigation, Suche

Sportliches Training ist eine zielgerichtete, planmäßige Einwirkung auf den Organismus durch körperliche und geistige Maßnahmen. Es bezieht sich auf die drei Bereiche Kondition, Technik und Taktik.

Inhaltsverzeichnis

Ziele

Sportliches Training kann folgende Ziele verfolgen:

  • Verbesserung der sportlichen Form
  • Erhaltung der sportlichen Form
  • Wiederherstellung (z.B. nach einer Krankheit oder Verletzung)
  • Vorbeugung (z.B. gegen Bewegungsmangelkrankheiten)

grundlegende Gesetzmäßigkeiten

physiologisches Gesetz

"Organische Form und sportliche Funktion sind wechselseitig aufeinander bezogen."

Eine Verbesserung der Form bringt also eine gesteigerte sportliche Funktion und eine gesteigerte Funktion bewirkt eine positive Veränderung der Form.

Sportliche Funktion Organische Form
Kraft Muskelquerschnitt
Schnelligkeit Nerv-Muskel-System
Ausdauer Herz-Kreislauf-System bzw. Atmung
Speicher- und Pufferkapazität der Muskeln

Gesetz der Homöostase

"Der Organismus tendiert zur Erhaltung eines dynamisches Gleichgewichts zwischen seinem Leistungsvermögen und den Anforderungen der Umwelt."

Datei:Gesetz der Homöostase.png

  • Sportliche Belastung führt also zu einer Abnahme der Leistungsfähigkeit.
  • Der Organismus gleicht in der Erholung die Einschränkungen der Leistungsfähigkeit wieder aus.
  • Es kommt zu einem Mehrausgleich (Superkompensation).
  • Der Mehrausgleich ist nicht stabil.
  • Das Leistungsniveau verschiebt sich nach oben.
  • Bei gleichbleibender Belastung gewöhnt sich der Organismus an die Beanspruchung und reagiert nicht mehr mit Mehrausgleich.
  • Es ist erforderlich, die Beanspruchung zu steigern, um weitere Superkompensation zu erreichen (Prinzip der progressiven Belastung).

Qualitätsgesetz

"Spezielle Trainingsreize führen zu speziellen Anpassungserscheinungen."

Sportliche Leistung

Datei:Sportliche Leistung.png

Motorische Eigenschaften

Datei:Motorische Eigenschaften.png

Kondition

"Kondition umfasst die physische und psychische Verfassung sowie die Bereitschaft eines Sportlers, den spezifischen Anforderungen einer Sportart gerecht zu werden."

Belastungsnorminative

Belastungsnorminative bezeichnet alle Komponenten, die einen Trainingsreiz charakterisieren. Man unterscheidet zwischen:

  1. Reizintensität (Stärke des einzelnen Reizes)
  2. Reizumfang (Dauer und Zahl der Reize pro Trainingseinheit)
  3. Reizdauer (Einwirkungsdauer eines einzelnen Reizes)
  4. Reizdichte (zeitliches Verhältnis von Be- und Entlastungsphasen während einer Trainingseinheit)

Abhängigkeit der Belastungsnorminative

Die Belastungsnorminativen sind interdependent. Sie hängen also voneinander ab.

Beispiel:

  • Sprint: Beim Sprint läuft man auf kurzer Zeit (niedrige Reizdauer) sehr schnell (hohe Reizintensität). Folglich braucht man nach dem Sprint eine Pause (geringe Reizdichte) kann in einer Trainingseinhait nur eine bestimmte Anzahl von Sprints absolvieren (geringer Reizumfang).
  • Dauerlauf: Beim Dauerlauf läuft man eine lange Strecke (hohe Reizumfang) in einem längeren Zeitintervall (hohe Reizdauer). Dafür ist die Geschwindigkeit niedriger als beim Sprint (niedrige Reizintensität).

Trainingsmethoden

Eine Trainingsmethode beschreibt die Ausprägung der einzelnen Belastungsnorminativen in einer Trainingseinheit. Man unterscheidet zwischen folgenden Methoden:

  • Dauerleistungsmethode
    • Reizintensität: mittel, gering
    • Reizumfang: hoch
    • Reizdauer: lang
    • Reizdichte: maximal
    • Trainingsziel: allgemeine Ausdauer
  • Intervallmethode
    • Reizintensität: mittel
    • Reizumfang: mittel
    • Reizdauer: mittel
    • Reizdichte: mittel (kürzere Pausen)
    • Trainingsziele: Kraftausdauer, Schnelligkeitsausdauer, Schnellkraft
  • Wiederholungsmethode
    • Reizintensität: maximal
    • Reizumfang: gering
    • Reizdauer: gering
    • Reizdichte: gering (echte Pausen)
    • Trainingsziele: Maximalkraft, maximale Schnelligkeit

Quellen

Persönliche Werkzeuge